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Desktop-Publishing
„Desktop-Publishing“-Programme (DTP)werden eingesetzt, um Dokumente für den Druck zu erzeugen, wie zum Beispiel Flyer, Broschüren, Handbücher oder Zeitschriften. Das bedeutet aber auch, dass der Schwerpunkt bei DTP-Programmen auf typografischen Details liegt. Für den Druck ist es wichtig, dass eine Überschrift groß und fett ist und nicht so sehr, ob irgendwo erklärt ist, dass es eine Überschrift ist. Es liegt jedoch nahe, diese Dokumente gleichfalls als PDF online zur Verfügung zu stellen.
Die Informationen auf dieser Webseite werden nicht mehr aktualisiert. Sie finden Aktuelles zum Thema „Barrierefreie Dokumente“ in der „Teilhabe 4.0 – Toolbox“ u.a. zu den Schwerpunkten:
An zugängliche PDF-Dokumente werden einige Anforderungen gestellt, die dann auch für die mittels DTP-Programmen erzeugten Online-Dokumente gelten. Unter anderem sollen PDF-Dokumente sogenannte Tags aufweisen, welche die einzelnen Elemente eines Dokuments – zum Beispiel Überschriften oder Listen – für assistive Technologien gliedern und so ein leichtes Navigieren zwischen den verschiedenen Elementen ermöglichen. Eine Auszeichnung der Dokumente mit diesen Tags ist auch aus verschiedenen DTP möglich, leider wird dies jedoch zum Teil wenig beachtet. Es obliegt dem Anwender, dafür zu sorgen, dass sowohl die Anforderungen der Druckerei (Farbmanagement, typografische Einzelheiten usw.) erfüllt sind, als auch die Anforderungen für ein barrierefreies PDF.
Ein professionelles DTP-Programm ist Adobe Indesign. Auch wenn Indesign ursprünglich nicht dazu entwickelt wurde, barrierefreie PDF-Dokumente zu erzeugen, so lassen sich doch fast alle dazu notwendigen Schritte in aktuellen Indesign-Versionen (ab Indesign CS 5.5) erledigen. Im Folgenden werden die wichtigsten Möglichkeiten zur Gestaltung eines zugänglichen Dokumentes mit Adobe Indesign beschrieben.
Die Erstellung eines Indesign-Dokuments ist nicht Gegenstand dieser Anleitung. Wichtig ist allerdings, dass das Indesign-Dokument logisch gegliedert und strukturiert ist. Anschließend müssen die folgenden Schritte erfolgen, damit aus dem Indesign-Dokument ein barrierefreies PDF-Dokument exportiert werden kann.
Vorbemerkung: Allgemeine Barriere in DTP-Dokumenten: die Lesereihenfolge
Einige Probleme der Zugänglichkeit ergeben sich eher aufgrund der Art des Dokumentes als aufgrund mangelnder technischer Umsetzungsmöglichkeiten. So ist beispielsweise die natürliche Lesereihenfolge von 3-spaltigen, beidseitig bedruckten Flyern abhängig von der Falztechnik in der Regel anders als die übliche Lesereihenfolge von rechts nach links des zugrundeliegenden Online-Dokuments.
Abbildung 1: Darstellung verschiedener Lesereihenfolgen bei 3-spaltigen, beidseitig bedruckten Flyern (natürliche Lesereihenfolge, Lesereihenfolge bei Wickel-Falz und bei Zick-Zack-Falz)
Im Idealfall kann der Inhalt des Flyers so zusammengestellt werden, dass die Lesereihenfolge beliebig ist und die sechs Spalten des Flyers jeweils unabhängig voneinander gelesen werden können. In den meisten Anwendungsfällen ist jedoch eine bestimmte Lesereihenfolge vom Verfasser erwünscht, die sich im gedruckten Dokument in Layout und Falztechnik widerspiegelt. Während für gut Sehende die Reihenfolge meist auch aus der Onlineversion des Dokumentes noch halbwegs ersichtlich ist, ist dies für Menschen, die eine starke Vergrößerung oder ein Vorlesesystem benötigen, nicht möglich. Die in einer Dokumentstruktur angelegte Reihenfolge der Inhalte kann von assistiven Technologien verwendet werden. Vorleseprogramme lesen Inhalte einer PDF-Datei zum Beispiel entsprechend der Reihenfolge in der PDF-Dokumentstruktur vor. Daher sollte die Lesereihenfolge des Dokuments bereits über die DTP-Programme festgelegt werden, falls ein spätere Export in das PDF-Format erfolgen soll.
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