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Multimedia Begriffe
Was sind Untertitel, was ist eine Audiodeskription? Dieser Artikel erklärt ihnen die verschiedenen Begriffe, die bei der barrierefreien Gestaltung von Multimedia auftauchen.
Untertitel
Als Untertitel werden Textzeilen bezeichnet, die in einem Video zusätzlich zum Bewegtbild eingeblendet werden. Als Untertitel werden meist Textvarianten der gesprochenen Sprache bezeichnet. Dies ist aber für taube Menschen nicht immer ausreichend, um ein Video zu verstehen. Zusätzlich sollten daher auch wichtige nicht-sprachliche Inhalte wie beispielsweise Umgebungsgeräusche in einem Untertitel umgesetzt werden.Untertitel können für alle Menschen hilfreich sein, die der Sprache des Films nicht mächtig sind, weil sie eine andere Muttersprache sprechen. Auch in lauten und unruhigen Umgebungen können Untertitel das Verständnis eines Videos erleichtern.
Technisch wird zudem zwischen offenen (open captions) und geschlossenen (closed captions) Untertiteln unterschieden. Während offene Untertitel in das Videobild eingebettet und damit permanent sichtbar sind, können geschlossene Untertitel nach Bedarf zugeschaltet werden. Da offene Untertitel in das Videobild integriert sind, können solche Untertitel nicht durchsucht, heruntergeladen, ausgededruckt oder anderweitig weiter genutzt werden.
Geschlossene - zuschaltbare - Untertitel sind beispielsweise per Videotext eingeblendete Untertitel. Typische Formen von offenen Untertiteln sind fremdsprachige Filme mit übersetzten Untertiteln (im Kino meist als Original mit Untertiteln [OmU] bezeichnet) oder die Untertitel einer DVD. Letztere sind eine Form von offenen Untertiteln, weil der Text vom DVD-Spieler in das Fernsehbild integriert wird.
Beim Einsatz von Untertiteln in Internetvideos können beide Varianten zum Einsatz kommen. Für offene Untertitel wird ein Videobearbeitungsprogramm benötigt, um die Texte in das Videobild zu integrieren. Geschlossene Untertitel werden von vielen Abspielprogrammen wie beispielsweise Windows Media Player, RealPlayer oder QuickTime unterstützt. Zudem bieten einige Containerformate wie OGG oder DivX die Möglichkeit, Untertitel zusammen mit dem Video in eine Datei zu packen und bei Bedarf abzuspielen.
Audiobeschreibung
Für blinde oder stark sehbehinderte Menschen werden stumme Szenen in Videos und Filme mittels Audiodeskription zugänglich gemacht. Eine zusätzliche Tonspur enthält Beschreibungen dessen, was gerade geschieht und was als Bewegtbild zu sehen ist. Dabei werden Landschaften, Orte, die Kameraführung, besondere Szeneneinstellungen oder Personen beschrieben. Es wird nicht wahllos alles beschrieben, sondern lediglich die für das Verständnis wichtigen visuellen Eindrücke werden in gesprochene Sprache umgesetzt und in den Dialogpausen wiedergegeben.
Bei der Erstellung von Instruktionsvideos oder ähnlichen Filmen für den Einsatz im E-Learning kann manchmal auf den Einsatz einer Audiobeschreibung verzichtet werden, wenn alle wichtigen visuellen Eindrücke vom Moderator o. ä. wiedergegeben werden. Sagt der Moderator beispielsweise: "Diese fünf Punkte sind wichtig. Erstens…, zweitens…" und beschreibt jeden einzelnen Punkt ausführlich, dann ist der visuelle Eindruck ausreichend wiedergegeben und eine Audiobeschreibung ist nicht notwendig. Anders sähe es aus, wenn der Moderator lediglich sagt: "Diese fünf Punkte sind wichtig." und dann lediglich eine entsprechende Folie oder ähnliche visuelle Informationen zu sehen sind. Dann sollte eine Audiobeschreibung die wichtigsten visuellen Eindrücke wiedergeben.
Texttranskription
Die multimedialen können auch in einen Text übertragen werden. Bei einer Transkription wird die gesprochenen Sprache in Textform wiedergegeben, zusätzlich ergänzt um Angaben zu jeweils sprechenden Person sowie um zusätzliche Beschreibungen, Erklärungen oder Kommentare.
Texttranskriptionen sind hilfreich, da der Inhalt von reinen Textdateien beispielsweise durchsucht und anderweitig weiter verarbeitet werden kann. Aber auch Anwender von Screenreader können von Texttranskriptionen profitieren. Meist lassen sie Text von Screenreadern deutlich beschleunigt vorlesen. Bei der Arbeit mit Texttranskriptionen können die wichtigen Inhalte eines Videos so wesentlich rascher erfasst werden als beim Anhören des Videos mit ergänzenden Audiobeschreibungen.
Für reine Audiodateien muss eine äquivalente Textversion als zugängliche Alternative bereitgestellt werden. Da es sich bei Audiodateien aber nicht um Multimedia im engeren Sinne handelt, ist eine Synchronisation der Textversion mit den audialen Informationen nicht erforderlich.
Die BITV fordert keine Texttranskription für Videos, denn Untertitel gelten als äquivalente Textversion der Tonspur eines Videos. Aber meist lässt sich aus den Texten für Untertitel und den Textvorlagen einer Audiobeschreibung relativ einfach eine Texttranskription erstellen oder - umgekehrt - diese ist Grundlage für die Erstellung von Untertiteln und Audiodeskription. Wenn Videos mit Untertiteln und Audiobeschreibung zur Verfügung gestellt werden, dann sollte auch eine Texttranskription bereitgestellt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Texttranskriptionen können von allen Lernenden unabhängig vom Video genutzt werden. Sie können durchsucht, heruntergeladen und ausgedruckt werden und bieten so gerade beim E-Learning einen weiteren Zugang zum Lerngegenstand.